Im September 2005 bin ich nach L.E., Hypezig, Klein-Paris, Leipzsch oder wie immer man es auch nennen mag gezogen. Damals vor ziemlich genau 10 Jahren fand ich es doof herzukommen, so ein Dorf, nur doofe Studenten, Dancehall-Partys allerhöchstens zweimal im Monat. In den ersten sechs Monaten bin ich fast jedes Wochenende nach Berlin gefahren, in die Heimat, dahin, wo was los ist. Dabei ist Leipzig doch so eine schöne Stadt. Das habe ich natürlich auch gemerkt und die Stadt lieben gelernt. Dabei kenne ich nur einen Teil von Leipzig. Meine Hood bestand aus Schleußig, Südvorstadt und Zentrum, in die Vorstädte Plagwitz, Connewitz und Reudnitz ging es auch mal. Doch den Rest musste ich auch gar nicht großartig kennen lernen. Ich habe auch so 10 wunderbare Jahre hier erlebt. Habe viele wunderbare Menschen kennen gelernt, manche auch wieder vergessen. Habe ein oder zwei Partys gefeiert und mich dabei immer benommen. Habe in der tollsten Wohnung mit dem besten Mitbewohner gewohnt. Habe einen Radiosender kennengelernt, der mir und afrikanischer Musik eine Plattform gegeben hat. Und habe hier meine entzückende Ehefrau kennengelernt, die hier in Leipzig meinen Super-Sohn gebar.
Natürlich bin ich aus Berlin nach Leipzig gezogen, um hier zu studieren, Magister mit den beiden Hauptfächern Mathematik und Afrikanistik. So eine abstruse Idee….Mathe…nach drei Monaten habe ich das dann auch wieder abgebrochen. Aber Afrikanistik, das ist meine Liebe geblieben, ich habe schnell gemerkt, dass ich in dem Bereich arbeiten möchte. Meinen Eltern zu liebe – bei denen ich mich neben meiner Oma für die grandiose Unterstützung während und nach meiner Studentenzeit ich mich hier auch mal inständig bedanken möchte!!! – fokussierte ich mich auf Wirtschaft in Afrika, mit der Hoffnung, dass man damit irgendeine sinnvolle Arbeit findet. Trotz einiger Praktika wusste ich lange Zeit nicht, was ich mit meinem Magistertitel anfangen sollte. Umso schöner ist es für mich, dass ich nun genau den Job gefunden habe, der mir immer vorschwebte. Doch dafür muss ich natürlich weg aus Leipzig. Und deswegen sage ich Auf Wiedersehen.
Ich habe zwar schon häufig Auf Wiedersehen Leipzig gesagt, war ich doch 2008 für einen Monat in Botswana, 2009 für drei Monate in Malawi, 2010 für drei Monate in Südafrika, 2011 für einen Monat in Malawi, 2013 für sechs Monate in Nigeria und 2014 ebenso. Dennoch ist mir in diesen Tagen des Wandel bewusst geworden, dass ich Leipzig wohl für immer verlassen werde. Das heißt nicht, dass ich nie wieder hier herkomme, doch wohnen werde ich wohl vorerst nicht mehr hier. Man sollte natürlich niemals nichts ausschließen. Es ist dennoch unwahrscheinlich. Ich gehe in die Welt und ich bin mir nicht sicher, ob diese Schnittpunkte mit Leipzig aufweist. Deswegen sage ich Auf Wiedersehen Leipzig. Vielen Dank für alles und vielen Dank denen, den ich hier alles zu verdanken habe. Nuttin but luv fe u!
Jeder Abschied ist aber auch ein Anfang und so sage ich Auf Wiedersehen Leipzig, Hallo Nigeria! Mal wieder, zum dritten Mal! Doch dazu später mehr…
Jetzt erst mal noch ein paar klitzkleine Impressionen aus 10 Jahren LE: